Pensionskassen im Anlagejahr 2025: Positiver als erwartet

Marktentwicklung 2025

Im Jahr 2025 entwickelten sich die Finanzmärkte erneut positiv (nachdem bereits 2023 und 2024 erfreulich verliefen). Dies trotz deutlicher Marktverwerfungen im April aufgrund der Zollankündigungen der US-Regierung. Die wechselhafte Nachrichtenlage rund um die Zollmassnahmen und den Handelskonflikt setzte sich auch in der zweiten Jahreshälfte fort. Dennoch konnten die globalen Aktienmärkte Renditen im zweistelligen Bereich vorweisen. Wie bereits in den Vorjahren verzeichneten die Aktien von US-Technologiekonzernen dank des Trends zur künstlichen Intelligenz und guter Geschäftszahlen deutliche Kursanstiege. Diese hohen Renditen prägten auch die Entwicklung des «Aktien Welt Index». Neben den globalen Aktien rentierten auch Schweizer Aktien deutlich positiv. Dabei dämpften die zwei Indexschwergewichte – Nestlé und Roche – die Rendite des Gesamtmarkts.

Im ersten Halbjahr 2025 war eine deutliche Abwertung des US-Dollars gegenüber anderen Währungen zu verzeichnen. Bis Ende Oktober betrug das Minus gegenüber dem Franken rund -11%. Gegenüber dem Euro belief sich das Minus auf fast 10%.

Entwicklung verschiedener Anlageklassen/Indizes und der durchschnittlichen Pensionskassen Rendite im Anlagejahr 2025 (Stand 31.10.2025)

Der Bloomberg Global Aggregate TR Index (Hedged in CHF) erzielte im 2025 eine Rendite von 1.1%. Die Entwicklung der Schweizerfranken-Obligationen verlief ähnlich. Der SBI AAA-BBB TR Index rentierte im gleichen Zeitraum ebenfalls mit 1.1%. Der globale Aktienmarkt, in CHF betrachtet, blieb hinter dem Schweizer Aktienmarkt zurück. Der SPI TR erzielte eine Rendite von 9.8%, während der MSCI World mit 6.1% leicht schlechter performte (deutliche USD-Abwertung). Bei den globalen Aktien folgte ab März 2025 aufgrund der Zollrhetorik der US-Regierung ein schwieriges Marktumfeld. Ab April setzte am Markt eine Aufwärtsbewegung ein, die sich bis Ende Oktober fortsetzte.

Schweizer Pensionskassen im Anlagejahr 2025

Die Schweizer Pensionskassen erzielten bis Ende Oktober 2025 im Schnitt eine erfreuliche Rendite von 5.1%. Dank dieser Rendite können die Reserven weiter gestärkt werden, was sich positiv auf den Deckungsgrad auswirkt. Der durchschnittlich geschätzte Deckungsgrad stieg um 3.8 Prozentpunkte auf 115.6%. Von den guten Renditen dürften auch die Versicherten profitieren: Die Vergangenheit zeigt, dass die Pensionskassen bei entsprechend guter finanzieller Situation und positiver Anlagerendite Zusatzverzinsungen gewähren. Aus aktueller Sicht sind beide Bedingungen erfüllt. Entsprechend dürften die Versicherten von der Verzinsung der Anlageerträge profitieren.

Veränderung in der Allokation

Der Anteil festverzinslicher Anlagen hat Ende 2024 mit 31.1% einen neuen Tiefststand erreicht und ist im Jahresverlauf aufgrund der guten Renditen der Aktienmärkte weiter gesunken. Aktuell dürfte die durchschnittliche Quote bei 30.4% liegen. Die Aktienquote lag Ende 2024 mit 32.5% klar über dem historischen Durchschnitt der letzten Jahre. Im Jahresverlauf dürfte die Quote trotz Rebalancing auf 32.9% angestiegen sein. Ende 2024 waren 22.5% der Pensionskassengelder in Immobilien investiert. Aktuell schätzen wir einen leicht höheren Wert von 22.8%. Die Quote der Alternativen Anlagen lag per Ende 2024 bei 10.1%. Aufgrund der positiven Renditen auf den Aktienbeständen dürfte dieser Wert leicht zurückgegangen sein.

Ausblick

Trotz des gut verlaufenden Anlagejahrs werden institutionelle Investoren mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Diese umfassen die Indexkonzentration in verschiedenen Aktienindizes, hohe Bewertungsniveaus verschiedener Aktienmärkte (insbesondere im US-Technologiesektor), die innenpolitische Situation verschiedener europäischer Länder und die Inflationsdynamik (unter anderem in den USA). Zu berücksichtigen sind auch die unberechenbare geopolitische Lage und der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und anderen Parteien. Die Verfallsrenditen in Schweizer Franken – die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen der Eidgenossenschaft lag per 31.10.2025 bei rund 0.18% – stellen prospektiv eine spezifische Herausforderung für Frankenanleger dar. Frankeninvestoren haben zwar die Möglichkeit, Fremdwährungsobligationen zu erwerben, die zumindest aktuell noch wesentlich höhere Verfallsrenditen aufweisen. Allerdings ist zu beachten, dass dieser Vorteil im Rahmen der Währungsabsicherung wieder verloren geht.

Eine mittel- bis langfristige Herausforderung stellt die weltweit steigende Staatsverschuldung dar. Zwar könnten steigende Inflationsraten bzw. fallende Realzinsen die Belastung der Staatshaushalte etwas verringern, doch sollten Investoren die Entwicklung der Defizite und Verschuldungen auch in den kommenden Jahren im Auge behalten.
Anleger sind gut beraten, auf eine gut diversifizierte Anlagestrategie zu setzen, die neben Aktien und Obligationen auch Immobilien und Alternative Anlagen umfasst. Dabei gilt es, neben den Rendite- und Risikoeigenschaften auch die Illiquidität und die Kostenquote auszutarieren und die jeweilige investorenspezifische Ausgangslage zu berücksichtigen.

Autoren

Andreas Rothacher & Ueli Sutter

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