Bedeutung der Anlagestrategie für die Erreichung der Anlageziele

Andreas Rothacher und Ueli Sutter haben die Bedeutung der Anlagestrategie für die Erreichung der Anlageziele untersucht. Nachfolgend lesen Sie das Management Summary.

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In diesem Forschungsbeitrag gehen wir auf die Bedeutung der Anlagestrategie für die Erreichung langfristiger Anlageziele ein. Zu diesem Zweck wird neben einer Literaturanalyse auch eine quantitative Untersuchung mit einem Datensatz von 50 Schweizer Pensionskassen durchgeführt. Neben der Bedeutung der Anlagestrategie soll auch der Beitrag der Selektion und der Taktik bzw. der Timing-Effekte untersucht werden. Unsere Analyse kann als Ergänzung zu früheren Forschungsaktivitäten in diesem Feld angesehen werden.

Die vorliegende Untersuchung bestätigt die Ergebnisse früherer Studien aus anderen Märkten und hat damit grundsätzlich für institutionelle Investoren über die Schweiz hinaus Relevanz. Die vorliegende Forschungsarbeit bestätigt die grosse Bedeutung der Anlagestrategie. Im Durchschnitt erklärte die Anlagestrategie rund 95% der effektiven Portfolioschwankungen. Bezogen auf das erreichte Renditeniveau wurde ein Durchschnittswert von rund 106% errechnet. Die untersuchten Pensionskassen lagen nach Kosten im Schnitt leicht hinter den jeweiligen Anlagestrategien. Der Selektionseffekt fiel marginal positiv aus, während der durchschnittliche Taktik-Effekt leicht negativ ausfiel. Im Durchschnitt gelang es den Pensionskassen, durch aktive Managementleistung den Effekt aus den Vermögensverwaltungskosten zu mildern.

Die Studie zeigt gleichzeitig auf, dass der Erklärungsgehalt der Anlagestrategie mit zunehmendem Grad an aktiver Positionierung tendenziell abnimmt, wobei auch bei Beobachtungen mit hohem Tracking Error nach wie vor rund drei Viertel der Portfolioschwankungen durch die Anlagestrategie erklärt werden. Aus der grossen Bedeutung der Anlagestrategie kann jedoch nicht abgeleitet werden, dass andere Vermögensverwaltungsaktivitäten nicht relevant sind. Es lässt sich jedoch festhalten, dass eine ungünstig gewählte Anlagestrategie in der Regel nicht durch eine gute Selektion oder eine gute taktische Positionierung korrigiert werden kann.

Institutionelle Investoren sind gut beraten, ihre Anlagestrategie in regelmässigen Abständen zu überprüfen und neue Strategievarianten sorgfältig und mit einem Bewusstsein für die quantitativen und qualitativen Implikationen verschiedener Strategievarianten abzuwägen.

Autoren

Andreas Rothacher & Ueli Sutter

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